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Freitag, Dezember 08, 2006

Biogafie + Karriere



Philipp Lahm

Karriere im Sauseschritt

Stuttgart - Sein Lausbuben-Gesicht mit Restspuren von Flaum und das freundliche Lächeln täuschen gewaltig: Philipp Lahm ist zwar gerade erst 20 Jahre alt geworden, trotzdem spielt er routiniert wie ein ausgebuffter Profi in Europas Fußball-Elite. Mit bescheidenen 1,70 m ist er eine feste Größe in der Viererkette des VfB Stuttgart. Auf seiner linken Abwehrseite verzweifelten sogar die Stars von Manchester United, doch selbst ein Glanzlicht wie der 2:1-Sieg des VfB gegen das englische Top-Team lässt Lahm nicht übermaßig strahlen. "Ich habe nur das umgesetzt, was der Trainer mir gesagt hat. Ehrfurcht bringt einen in der Champions League nicht weiter."

So ein Satz ist typisch für den gebürtigen Münchner. Die großen Sprüche überlässt er lieber anderen und verrichtet ruhig, aber selbstbewusst seine Arbeit auf dem grünen Rasen. Ein Musterschüler ganz nach dem Geschmack von VfB-Teammanager Felix Magath. "Der Junge macht mir nur Freude. Er ist selbstbewusst und nimmt alles an", lobt der 50-Jährige. Nur, als der Neuzugang von den Amateuren des FC Bayern München sogar das knallharte Konditionsprogramm während der Saisonvorbereitung lächelnd und ohne Probleme überstand, kamen Magath Zweifel: "Ich habe mich gefragt: Mache ich plötzlich etwas falsch?"

Richtig gehandelt hat der VfB-Teammanager, als er der Empfehlung von Münchens Amateurtrainer Hermann Gerland unbesehen vertraute. "Du Felix, ich hab’ da einen, der ist besser als alle anderen seines Alters. Eine echte Granate", sagte Gerland über Lahm. Kurz darauf lieh der VfB den Youngster für 200 000 Euro bis 2005 aus. Ob eine Chance besteht, auch darüber hinaus bei den Schwaben zu bleiben, darauf lässt sich der bekennende Fan von Starmodell Heidi Klum nicht festlegen. "Bis dahin ist noch lange hin, ich beschäftige mich im Moment nicht damit", sagt Lahm diplomatisch.

Kompromisslos dagegen agiert er auf dem Feld. "Sensationell, wie abgebrüht der auf dem Platz auftritt. So etwas habe ich noch nie erlebt", staunt VfB-Routinier Horst Heldt. Längst ist Lahm eine feste Größe in der U21-Nationalelf und lässt sich auch von handgreiflichen Tumulten wie jüngst in Istanbul nicht aus der Ruhe bringen. Für U21- Coach Uli Stielike ist Lahm "der nächste A-Nationalspieler aus dieser Mannschaft". Für die Problemposition auf linken Seite könnte der technisch versierte Rechtsfuß bald eine Alternative darstellen. "Wenn seine Entwicklung so anhält, hat er sehr gute Chancen", sagt Teamchef Rudi Völler. Durchaus denkbar also, dass Lahm zusammen mit Andreas Hinkel auch im Nationalteam eine Stuttgarter Abwehrzange bilden wird.

Das Objekt der Begierde jedoch hält den Ball erst einmal flach. "Über solche Dinge zerbreche ich mir nicht den Kopf. Man darf nicht vergessen, dass ich vor wenigen Monaten noch in der Regionalliga gespielt habe", sagt Lahm - und weiß sich darin mit Mentor Magath einig: "Da versuchen ihn schon einige mit diesem Gerede verrückt zu machen. Er sollte sich nicht darum kümmern." Der Teammanager weiß aber auch, dass der Zeitpunkt einer Berufung Lahms ins Nationalteam wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Magath: "Wenn er weiter so hervorragend spielt, sollte er sich darüber nicht wundern."



Biografie:

Von 2001 bis 2003 trug der gebürtige Münchner Lahm das Trikot des FC Bayern in der Regionalliga Süd. Seine starken Leistungen auf der rechten Defensivseite begeisterte seinen Trainer Hermann Gerland ("Wenn ich Philipp so sehe, denke ich: Der hat schon im Mutterleib Fußball gespielt"); bei Profi- Trainer Ottmar Hitzfeld, der Lahm keine einzige Bundesliga-Minute, aber einen einminütigen Einsatz in der Champions League (beim 3:3 gegen Lens) gönnte, und außerhalb Münchens fanden sie keine Beachtung. Als Lahm vor der Saison befand "Zwei Jahre Regionalliga sind genug" und Gerland sein Juwel in der Bundesliga feilbot, da zeigte niemand Interesse - bis auf Felix Magath, bis auf den VfB. "Du Felix", sagte Gerland, "ich hab' da einen, der ist besser als alle anderen seines Alters, eine Granate." Magath griff zu, unbesehen, und lieh Lahm für zwei Jahre und 200 000 Euro aus. Schon während der Saisonvorbereitung überraschte der Neue. "Der Junge macht mir nur Freude", sagte Magath. "Er hört genau zu und nimmt alles an." Dass der 19- Jährige selbst nach den gefürchteten Magathschen Trainingseinheiten noch frisch und munter wirkte, gab dem VfB-Teammanager dann doch zu denken: "Ich fragte mich: Mache ich plötzlich etwas falsch?" Im Ligapokal-Halbfinale gegen Dortmund bestritt Lahm sein erstes Pflichtspiel für seinen neuen Verein - auf drei verschiedenen Positionen (rechte Abwehrseite, rechtes Mittelfeld, linke Abwehrseite). "Wo ich spiele", sagt Lahm, "ist mir egal, Hauptsache, ich spiele." Nach drei Kurzeinsätzen erfuhr er in der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel gegen Dortmund am 20. September, dass er gegen die Borussen erstmals von Anfang an dabei sein würde. Nervosität? Keine Spur. "Ich hatte mir vorgenommen dem Trainer zu zeigen, dass ich auch Fußball spielen kann und in die Mannschaft will", sagt er. Es klappte, Magath erklärte nach dem 1:0-Sieg, es sei "eine Freude, Philipp spielen zu sehen"; diese Freude macht sich der VfB-Trainer nun regelmäßig. Auch beim Champions-League- Sieg über ManU zeigte der bei nur 170 Zentimeter Länge verblüffend kopfballstarke Abwehrspieler (Gerland: "Sein Kopfballspiel ist überragend") keine Angst vor großen Namen. Ob sein Gegenspieler nun Giggs oder Y heißt, "das ist mir egal, weil ich weiß, dass ich Fußballspielen kann. Ich konzentriere mich nur auf mein Spiel". In diesem Spiel besticht er durch solide, konzentrierte Abwehrleistung und frische, gefährliche Offensivvorstöße. Dass er als Rechtsfüßer dabei auf der "falschen" linken Seite steht, sieht er nicht als Nachteil: "So kann ich nach innen ziehen und selbst den Abschluss suchen." Der unaufhaltsame Aufstieg des Philipp L. - nach 16 Einsätzen in der U-18 und U-20 bestritt er vor zehn Tagen gegen Island sein erstes Länderspiel in der U-21-Nationalmannschaft. Und auch diese Berufung, so scheint es, bedeutet nur eine Zwischenstation auf seinem Weg nach oben. "Ich bin sicher, dass ihn Rudi Völler irgendwann holen wird", sagt Magath. Bekommt der FC Bayern nach Ende des Leihvertrags am 30. Juni 2005 also einen fertigen Nationalspieler zurück? "Viel zu früh", sagt Lahm, sei es, um schon jetzt darüber zu reden. Zum einen entscheide er als Spieler, ob er nach München, wo er noch bis 2007 unter Vertrag steht, zurückkehrt. "Wenn ein Spieler nicht zu einem Verein will, dann macht der Wechsel keinen Sinn." Und mit der Nationalelf, "damit beschäftige ich mich nun wirklich noch nicht". Sie hat sich ohnehin schon rasend schnell verändert binnen eines Monats, die Welt des Philipp Lahm.